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Zum letzten Mal „Günaydin!“

Heinersdorf, den 16. 07. 2010

Ilyas, ein türkischer Student, verbrachte 10 Monate in unserer Kita. Einerseits, um seine Sprachkenntnisse aufzubessern und andererseits, um unseren Alltag zu bereichern. So wie Katja aus Russland im letzten Jahr wurde auch Ilyas als Europäischer Freiwilliger über den Verein JuSeV vermittelt und wieder danken wir für die gute Wahl und begleitende Betreuung.
Am ersten Ferientag endete leider Ilyas’ Kita-Jahr und  wir feierten seinen Abschied mit einem kleinen Fest. Nach türkischen und deutschen Spielen, landestypischem Essen und heißer türkischer Musik zeigten die Kinder in einem Theaterstück, wie der Teufelsstein zu seinem Namen kam. Mit einem Korb voller „Ostprodukte“ bedankten sich die Erzieherinnen und hoffen, dass Ilyas uns in guter Erinnerung behält, zumindest so lange, bis die Leckereien aufgefuttert sind. Seine Eindrücke von unserem Alltag hinterließ er uns in Form eines Albums, das zum Durchblättern offen ausliegt.
Nach den Dankesworten unseres Bürgermeisters gestand Ilyas in seiner Abschiedsrede, dass er seinem Vater nie geglaubt hatte, viel von Kindern lernen zu können. Nun kann er bestätigen, dass sein Vater Recht hatte. Er hat von den Kindern sogar sehr viel gelernt.
Auch „Reisen kann für Vorurteile tödlich sein“ hörte Ilyas oft von seinem Vater. Er selbst hatte zwar keine Vorurteile, aber wenn er welche gehabt hätte, gäbe es sie jetzt nicht mehr. Und „die Deutschen sind kalt“ sowie „es ist schwer, mit Deutschen Freundschaft zu schließen“ kann auch nur sagen, wer noch nie in Deutschland war, urteilte Ilyas.
Momentan überprüft Natalia, eine Praktikantin aus unserer polnischen Partnergemeinde Czermin, Gehörtes auf seine Richtigkeit. „Deutsche sind pünktlich“ kann sie nach dem ersten Tag bereits bestätigen.
Dass es solche Jugendliche gibt, die in ihrer Freizeit unentgeltlich Kinder betreuen, widerspricht wiederum Vorurteilen gegenüber Jugendlichen. Wir sind gespannt, in welcher Sprache wir im nächsten Kita-Jahr „Guten Morgen“ lernen.

 

Im Namen der Kinder
M. Mosters