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Debatte um Abriss oder Rettung von Schloss Heinersdorf

23. 10. 2008
Unter dieser Überschrift erschienen in der MOZ am Samstag, dem 06.09.2008 und am Samstag, dem 13.09.08 Artikel über unser Schloss in Heinersdorf.

Hierin wurde über den Extremvorschlag zum Abriss des aus dem  17. Jahrhundert stammenden Schlosses mit seinen wertvollen Stuckdecken berichtet.

Zugegebener Maßen gibt es 2 Extreme beim Umgang mit alten Gebäuden.

Man kann auf Teufel  komm`  `raus  alles Alte erhalten oder alles Alte abreißen und Neues bauen. Das Optimum liegt jedoch meistens zwischen diesen Extremen.

Dieses zu finden, hatten sich die Gemeindevertreter Steinhöfels in ihrer Sitzung  am 11.09.2008 vorgenommen und nach unserer Meinung zum großen Teil entzogen.

Zum Sachverhalt:

Durch die Verwaltung wurde ein Fördermittelantrag vorbereitet, um große Teile des Daches zu sanieren und zu erneuern. Außerdem sollte eine Schwamm-sanierung zur Rettung der wertvollen Stuckdecken durchgeführt werden.

Die Gemeinde Steinhöfel sollte hierbei Eigenmittel von ca. 67,- T€ aufbringen. Mehrere Förderer hätten dann knapp 220,- T€ zugeschossen. Wir hätten unsere Mittel somit vervierfachen können. Mit der Maßnahme wäre das Schloss zwar lange noch nicht benutzbar gewesen, aber es wäre eine Sicherung des Hauptteils für Jahrzehnte erfolgt in denen die Gemeinde dann Zeit gehabt hätte über weitere Arbeiten zur eigenen Nutzung des Gebäudes oder zur Suche nach einem privaten Nutzer bzw. Investor zu entscheiden.

Diese Chance wurde jedoch durch die Mehrheit der Gemeindevertreter nicht wahrgenommen. Das Gebäude ist somit in den nächsten Jahren dem Verfall preisgegeben. Zumindest brauchen wir uns dann keine weiteren Gedanken über einen Investor oder eine eigene Nutzung machen. Die Gemeinde wird dann in 10 Jahren wahrscheinlich nur noch den Beschluss fassen müssen, die Gelder für den Abriss bereitzustellen. Ein wichtiges Gebäude der Geschichte unserer Gemeinde und eine wenn auch nur geringe Chance für die Nutzung ist somit vertan. Fast wäre es uns lieber gewesen die Gemeindevertretung hätte sich dann ehrlich dazu bekannt und hätte den Abbruch des Schlosses als Ziel ihrer Planung genannt, dann hätten die hierfür notwendigen Mittel in die Investitionsplanung aufgenommen werden können und der Ort Heinersdorf hätte mit diesem Kapitel abschließen können. Wir hätten dann wie andere Orte Planungen durchgeführt,

um Mittel bereitgestellt zu bekommen die es ermöglicht hätten einen Neubau für Ausstellungen, Versammlungen usw. zu errichten.

Ob dieser die geschichtliche Bedeutung des Schlosses jemals erreicht hätte, oder dessen Identifikationsfaktor für den Ortsteil geworden wäre, würde die Zukunft dann zeigen.

           

PS:

Ein großer Teil der Gemeindevertreter hat allerdings bei seiner Entscheidung auch nicht beachtet, dass der OT Heinersdorf mit ca. ¼ der Gesamteinwohner unserer Gemeinde weder über ein saniertes Schloss (Hasenfelde, allerdings völlig korrekt, denn auch das Schloss in Hasenfelde ist ein Wahrzeichen), ein Kommunikationszentrum sogar mit Kegelbahn (Beerfelde - Barschpfuhl) oder Dorfgemeinschaftshäuser wie Gölsdorf und Buchholz verfügt. Diese Gebäude, die ebenfalls mit hohem Aufwand und auch finanziellen Engagement  der Gemeinde saniert und instandgesetzt wurden, bieten dort die vielfältigsten Möglichkeiten zur Nutzung, die auch sehr rege wahrgenommen werden.  Alle Ortsteilbürgermeister dieser Orte sind sicher der Meinung, dass das Vereinsleben und die Identifikation der Bürger mit ihrem Ortsteil positiv durch diese Maßnahmen beeinflusst wurden.

Der Hinweis der nicht vorhandenen Mittel kann so auch nicht gelten, denn

für andere größere Maßnahmen, z.B. den Sportplatzbau in Steinhöfel konnten Eigenmittel in großem Umfang bereitgestellt werden. Diese Eigenmittel der Gemeinde umfassen übrigens die Summe die für die Sanierung des Heinersdorfer Schlosses gefördert worden wäre, nämlich 210,- T€.

Die Kämmerin blieb in der Sitzung der Frage nach den wirklichen Rücklagen (die Zahl von 2,5 Mio stand im Raum) eine Antwort schuldig.

 

Wir als Verein „pro Behlendorf e.V." verfolgen u.a. den Zweck, die besonders typische historische Dorfstruktur zu erhalten und zu pflegen.

Die Vereine sind hierbei natürlich insbesondere auch finanziell stark von der Unterstützung der Gemeinde abhängig, um Eigenmittel für Förderanträge o.ä. aufzubringen.

 

 

Mona Seefried

Vorsitzende pro Behlendorf e.V.

 

 

Die Sanierung des Schlosses Heinersdorf ist auch Beratungsgegenstand auf der konstituierenden Sitzung der Gemeindevertretung Steinhöfel am 23.10.2008, um 19.00 Uhr im Saal des Gutshauses Demnitz, Dorfstraße 33.