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Ausstellung „Lebenswege über Neuendorf im Sande“ und ErzählCafé am 12. Oktober in der Dr.-Theodor-Neubauer-Schule Heinersdorf

Heinersdorf, den 19. 10. 2009
 

Die interessante und detailreiche Ausstellung berichtet über jüdische Menschen, die in Neuendorf im Sande „auf Hachschara" waren. Unter Hachschara (hebräisch: "Vorbereitung, Tauglichmachung") wurde die systematische Vorbereitung von Juden für die Besiedlung

Palästinas vor allem in den 1920er und 1930er Jahren verstanden. Die Ausstellung wurde zusammengetragen und erstellt von der Lehrerin Gisela Krüger und von Schülern des Oberstufenzentrums Palmnicken. Nun war die Ausstellung vom 12. - 16. Oktober in der Grundschule in Heinersdorf zu Gast und wurde am 12. Oktober mit einem „ErzählCafé" eröffnet. Frau Krüger erzählte an dem Abend kenntnisreich über die einzelnen Personen der Ausstellung. So von Lizzi Gerson, die in Neuendorf ihren Mann kennenlernte, in Buchholz heiratete, und wie sich Bürgermeister Funke dafür einsetzte, dass sie ihre originale Heiratsurkunde bekam. Oder von Esther Bejarano, die als Musikerin im „Mädchenorchester Auschwitz" überleben konnte, weil sie mit dem Mut der Verzweiflung das Instrument Akkordeon richtig spielte - obwohl sie eigentlich Klavier spielen gelernt hatte. Die Anwesenden nutzten auch die Gelegenheit, den oscargekrönten Kurzfilm „Spielzeugland" zu sehen, der in der Woche vom 12. - 15. Oktober in den Klassen 4 - 6 gezeigt und besprochen wurde. Das ErzählCafé und die Ausstellung ist so etwas wie der Auftakt zu einem mehrmonatigen Projekt der 4. - 6. Klassen zum Thema "Holocaust". Die Kinder lesen und bearbeiten in verschiedenen Fächern das Buch "Im Reich der Schwarzen Krähen", das sich um den jüdischen Jungen Mikasch und seine Familie in einem Ghetto dreht, mit einem Theaterworkshop als Höhepunkt. Über dieses Projekt werden wir sicher noch ausführlich berichten. Jedenfalls war an diesem Abend unser Wunsch, die Eltern und Großeltern „mit ins Boot" zu holen, sie zu ermutigen, sich gemeinsam mit der Schule dem Thema anzunähern und sich den unweigerlichen Fragen der Kinder zu stellen. In diesem Lichte betrachtet, hätten es an diesem interessanten Abend durchaus ein paar mehr Eltern und weitere Interessierte als die gut 25 Anwesenden sein können.

 

Jane Gersdorf, Elternvertreterin

Gabi Moser, Eine Welt Projekt